ursprünglich erschienen in der Tennis-Info im Herbst 2021
Wiederveröffentlichung zur Übernahme der Bambini-Leitung durch Hanna Eggert

Endlich 18 – juchuu! Das Bambini-Tennis feiert seine Volljährigkeit! Es ist zwar kein so großes Kind mehr dabei, aber dafür gibt es ständig neuen Nachwuchs. Das Bambini-Tennis ist eine Riesen-Erfolgsgeschichte für die Tennisabteilung der TuS Wettbergen und der Grundstein dazu wurde 2003, vor 18 Jahren gelegt. Für uns also Grund genug, die Zeit Revue passieren zu lassen und dem Bambini-Tennis beim Aufwachsen über die Schulter zu schauen.
Es war Anfang der Nuller-Jahre, als sich TuS-Mitglied Bettina Störmer überlegte, ihre eigenen Kinder Lea und Christoph und ein paar weitere von Freunden und Nachbarn mit auf die Tennisanlage zu nehmen und ihnen spielerisch den Tennissport nahe zu bringen. Zusammen mit Renate Gärner und Angelika Dreier lud sie zur „Zwergel-Schnupperstunde“ ein (man erkennt Bettinas bayrische Wurzeln) und schnell waren 5-10 Kinder im Alter ab 4 Jahre dabei – der Wettberger „Tenniskindergarten“ war geboren. Es wurden allgemeine sportliche Übungen gemacht, Werfen/Fangen/Springen gespielt, diverse Runden Fußball eingelegt und natürlich auch erste Erfahrungen mit dem Tennisschläger gesammelt – Spiel und Spaß standen immer im Vordergrund.

Für Bettina wurde damals ein eigener Posten im Tennis-Vorstandsteam geschaffen: sie wurde „Jüngstenwartin“. Schnell konnten weitere Kinder begeistert werden – im Nachbar- und Freundeskreis sprach sich die Idee rum. Manche Kinder gingen wieder und neue kamen hinzu, aber viele sind geblieben – im Schnitt waren immer 5-15 Kinder dabei – im Alter von 4-10 Jahren.

Bettina erinnert sich: „Ich musste mich mit meinen Jüngsten auch durchaus gegen die Alt-Herren und -Damen im Verein durchsetzen – die bekamen auf dem Nachbarplatz immer mal wieder den einen oder anderen Querschläger-Ball der Kinder um die Ohren geflogen.“ Zu dieser Zeit gab es nämlich noch keine druckreduzierten Bälle. Kleinfeld- und Midcourt-Tennis war ebenfalls unbekannt, es gab nur Großfeld-Tennis. Erst Mitte 2005 wurde das sog. 3-Stufen-Modell aus Frankreich auch nach Deutschland importiert – das gab auch dem Kindertennis in Wettbergen neuen Auftrieb.

So gab es ab 2006 auch erste Turniere für die Jüngsten. Natürlich ist Bettina mit ihren Schützlingen auch zu diesen Turnieren gefahren, z.B. zum „Champ Tiger Club“, wo erste Erfolge gefeiert werden konnten. Natürlich alles auf freiwilliger Basis – Bettina hat die Kinder und Jugendlichen zwar immer motiviert, aber nicht alle wollten an Wettkämpfen teilnehmen – 4-5 Kinder waren aber immer dabei. Dieses Grundkonzept ist bis heute erhalten geblieben: Leistungssport fördern, aber im Vordergrund steht natürlich weiterhin Spiel und Spaß für die breite Basis aller Kinder. Trotzdem war es für Bettina natürlich schön zu sehen, wie ihre Tochter Lea ein Turnier nach dem anderen gewann und dann später auch zur Spitzenspielerin (LK 1) avancierte. Weitere Namen lassen sich beispielhaft in unserem Verein finden: Ricardo Gelbke, Thierry Grätz und Thies Ruhe haben alle mal beim Wettberger Bambini-Tennis angefangen und im Laufe der Jahre viele Erfolge im Tennissport gefeiert.

2010 wurde ein weiterer wichtiger Grundstein für die Entwicklung des Kindertennis in Wettbergen gelegt. Ingo Eggert wurde Abteilungsleiter und der Begriff „Bambini“ wurde eingeführt. Ingo war maßgeblich an der Schaffung von Kooperationen mit der Henning-von-Treschkow-Grundschule und dem Kindergarten Bergfeldstraße in Wettbergen beteiligt. „Wir haben das Kindertennis in unserem Verein auf eine breitere Basis gestellt, konnten so noch mehr Kinder und Eltern ansprechen und nahmen mit den Kids auch am Punktspielbetrieb teil“, erinnert sich Ingo Eggert. Er sprach später auch gezielt die neuen Wettberger Bürger im Neubaugebiet „zero:e park“ an und konnte Hallenzeiten für die Kleinen in der Wintersaison am Sportpark ergattern.

Darüber hinaus machten Wettberger Tennisspieler mit Mund-zu-Mund-Propaganda das Bambini-Tennis publik, vor allem in Zeiten, als das Interesse wieder abebbte. Mittlerweile waren mit Bettinas Sohn Christoph und Fabienne Grätz auch die ersten Ex-Bambini-Kinder als Trainer für die Jüngsten eingespannt. Eine wichtige Rolle spielte auch Marco Narten, der über einen langen Zeitraum das Bambini-Training anführte und jedes Wochenende zahlreiche Kinder begeisterte.


2014 wurde das Bambini-Training maßgeblich von unserem Cheftrainer Björn Weltz neu durchstrukturiert. Auf seine Kappe geht das Konzept der jugendlichen Trainer: „Es war ganz klar zu erkennen, dass es bei uns im Verein eine Menge Jugendliche gibt, die gerne Tennis spielen und die gerne mit Kindern umgehen. Auf der anderen Seite gibt es die kleinen Kids, die es toll finden, von jugendlichen Tennisspielern trainiert zu werden. Also habe ich 1 und 1 zusammen gezählt“, wie Björn sich erinnert. Nun eignet sich nicht jeder als Tennistrainer, aber dank Björns Geschick wurden genau die richtigen 6-8 Trainer gefunden. Mit dabei waren Malte Nebel, Adrian Gärner, Jan Dreier, Max Hölscher und natürlich Lena Eggert.


Lena Eggert hat im Sommer 2021 die Leitung des Bambini-Trainings übernommen. Sie ist quasi aus dem Bambini-Tennis zunächst rausgewachsen und nun wieder reingewachsen. Als angehende Grundschullehrerin hat sie beruflich viel mit Kindern zu tun und ihre bestimmte Art, mit Kindern umzugehen, macht sich auf dem Platz bezahlt. Gleichzeitig ist sie die kompetente Ansprechpartnerin für alle Bambini-Eltern.
Heute sind es 10-15 Jugendliche, die die Bambinis im Tennistraining unterrichten und die Kids bei den Sommercamps betreuen. Mittlerweile sind es aber auch rund 50 Bambini-Kinder, die in Wettbergen Spaß am Tennissport haben. Dadurch ist auch eine große Diversität bei den Bambinis entstanden, was wir alle toll finden.



Denn Bambini-Tennis heißt in Wettbergen eben nicht nur Tennis, sondern das passende Angebot für jedes Kind im Programm zu haben: Die Kleinen werden spielerisch durch einfache Ballübungen an den Sport herangeführt. Trainingsziel ist altersgerechte, motorische Grundlagenbildung der Kinder mit Hilfsmitteln wie Methodikbällen, Seilen, Luftballons, Hütchen, etc., durch die die Kinder Spaß am Sport und an der Bewegung entwickeln. Die Trainingsübungen bestehen aus Laufen, Springen, Werfen, Fangen, Orientieren und Reagieren. Sie schulen Wahrnehmung, das Gleichgewicht und die Einschätzung der Flugbahn eines Balles. Das sichert den Spaß und frühe Erfolgserlebnisse im späteren sportspezifischen Tennistraining.



Somit ist das Bambini-Tennis in Wettbergen schon im Alter von 4 Jahren sehr sinnvoll, weil es ein abwechslungsreiches und spaßvolles Bewegungsprogramm ist, das auch die motorische und geistige Entwicklung der Kinder fördert. Spaß und Freude stehen immer im Vordergrund des Trainingsprogramms.



Spaß und Freude am Tennissport und bei der Arbeit mit Kindern hat auch Bettina Störmer, die schon immer engagiert im Verein war – im Laufe der Jahre hatte sie viele verschiedene Funktionen bei der TuS Wettbergen inne (von der Jugendwartin bis zur Kassenwartin). Neulich war Bettina zu ihrem jährlichen Arbeitseinsatz zum Unkrautjäten auf der Tennisanlage – natürlich an einem Samstag-Vormittag, um aus der Ferne das Bambini-Training mit Spaß und Freude mitzuerleben.
