Jetzt ist es offiziell! Nach dem einstimmigen Beschluss der Tennis-Mitgliederversammlung und dem positiven Bewilligungsbescheid von Fördergeldern durch den Landes-/Stadtsportbund konnte die Tennisabteilung im März 2021 den Auftrag zur Umwandlung von zwei Tennisplätzen in Ganzjahresplätze im Sportpark Wettbergen erteilen. Wenn alles gut läuft, können die neuen Plätze bereits zum Ende der Sommersaison 2021 hinaus ganzjährig genutzt werden.
Das Projektteam um Dominik Fitz und Ingo Eggert ist hocherfreut: die über einjährige Planungszeit hat sich bezahlt gemacht. Gerade rechtzeitig zum Ablauf der Angebotsgültigkeit der ausführenden Firma SPORTAS GmbH konnte der Auftrag erteilt werden. Alle Auflagen und Vorgaben konnten im Vorfeld geklärt werden, viele Hürden wurden genommen. So ging es zunächst einmal darum, überhaupt einen Anbieter zu finden, der einen entsprechenden Belag im Angebot hat. Es schlossen sich Tests auf bereits erstellten Ganzjahresplätzen an und dann natürlich die Auswahl und Vertragsverhandlungen mit dem gewählten Anbieter. Ebenfalls wurden rechtzeitig Förderanträge gestellt und ein ganzheitliches Konzept den Mitgliedern der Tennisabteilung vorgestellt.
Warum werden genau 2 Plätze umgebaut?
Insgesamt sind 5 Tennisplätze (1-5) über 40 Jahre alt und sanierungsbedürftig. Die Tennisabteilung hat aber aus Kostengründen entschieden, nicht alle Plätze in Ganzjahresplätze umzuwandeln, denn natürlich sind die Umbaumaßnahmen nicht ganz günstig. Das passt auch gut in die Wettspielordnung des TNB, denn für jeden Mannschaftswettkampf müssen mindestens 2 Plätze gleichen Belags zur Verfügung gestellt werden. Die Ganzjahresplätze unterschieden sich zwar von der Oberfläche und vom Spielverhalten nicht in negativer Hinsicht, aber dennoch müssen wir uns an diese Regelung halten. Generell gilt aber, dass die neue Boden-Oberfläche „Tennis Force II“ ITF-zertifiziert und als „clay court“ eingestuft ist, so dass sie im Wettspielbetrieb und bei DTB-Turnieren uneingeschränkt als Sandplatz genutzt werden darf.
Warum fiel die Wahl auf die Plätze 3 und 4?
Insgesamt wurden alle Plätze 1-5 hinsichtlich des Umbaus untersucht:
Plätze 1+2:
- Vorteile: zusammenhängende Plätze, Punktspielbetrieb gut möglich
- Nachteile: späterer Bau von Flutlichtmasten wegen des Baumbestandes nicht möglich, höhere Baukosten wegen größerer Fläche
Plätze 4+5:
- Vorteile: zusammenhängende Plätze, Punktspielbetrieb gut möglich, Platz 5 als Trainingsplatz sehr gut ausgelastet
- Nachteile: Anlieferung des Ziegelmehls für die jährliche Frühjahrsinstandsetzung beeinträchtigt (Platz 5 wird vom Anlieferungsfahrzeug befahren)
Plätze 3+4:
- Vorteile: zusammenhängende Plätze, Punktspielbetrieb möglich, Flutlichtmasten können errichtet werden
- Nachteile: Punktspielbetrieb leicht eingeschränkt, da Platz 5 alleinstehend (mögliche Kombinationen sind aber 1+2, 3+4, 5+6, 7+8)
Fazit: Bei der Kombination aus Plätzen 3 und 4 entstehen die wenigsten Nachteile und das Verhältnis von Vorteilen und Nachteilen ist ausgeglichen.
Welche Vorteile ergeben sich neben der ganzjährigen Bespielbarkeit?
Eine ganze Menge. Zum einen entfallen zahlreiche Arbeiten der Saisonvorbereitung: So ist keine Frühjahrsaufbereitung mehr notwendig – das Walzen, Wässern und intensives Abziehen entfällt. Da die Linierung winterfest eingebaut ist, sind auch hier keine Instandsetzungen zu erwarten. Während der Spielsaison entfallen auch die routinemäßigen Wartungsarbeiten (Löcher bearbeiten, Linien festigen und erneuern). Und auch das ständige Wässern (geschätzt ca. 250.000 Liter pro Platz und Saison) ist nicht mehr notwendig – ein nicht unerheblicher Kostenfaktor, der hier eingespart wird. Winterfest müssen die neuen Plätze auch nicht mehr gemacht werden – es wird einfach weiter gespielt. Generell gilt, dass die Plätze im Unterhalt deutlich günstiger sind. Und im Spielverhalten einfach gleichmäßiger und vor allem gleichbleibend – der Punktverlust kann zukünftig nicht mehr auf einen schlechten Platz zurück geführt werden…
Wie ist das Kosten/Nutzen-Verhältnis?
Die Kosten für den Bau der beiden Ganzjahresplätze sind mit 83.000 € veranschlagt und beauftragt. Dabei fördert der Landessportbund mit rund 25.000 € zu 30% die Kosten. Einen Zuschuss in Höhe von 5.000 € gibt es auch vom Stadtbezirksrat Ricklingen. Die verbleibenden Kosten in Höhe von 53.000 € trägt die Tennisabteilung aus Barmitteln. Dem gegenüber steht eine jährliche Ersparnis von ca. 2.200 € pro Saison und 2 Plätzen wegen Entfall der Frühjahrsinstandsetzung und laufenden Aufwendungen wie z. B. Wasser.
Das ist natürlich kein rechnerischer „Return of Invest“ – vielmehr stehen andere Argumente im Vordergrund: es ist eine Investition in die Zukunft, die Aufwendungen bleiben im Rahmen, es ergibt sich sicherlich weniger Hallenmiete in der Wintersaison. Und: die TuS Wettbergen hat zukünftig ein Aushängeschild mehr und damit einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Vereinen.
Wann können die neuen Plätze genutzt werden?
Der Vertrag ist unterzeichnet und es wird eine Ausführung zum Ende der Sommersaison angestrebt. Die Bauzeit ist mit lediglich 2 Wochen veranschlagt. Wenn alles gut läuft, können die Arbeiten direkt nach dem Allianz-Tritz-Cup im September erfolgen, so dass bereits das geplante Herbstferiencamp ab Mitte Oktober auf den neuen Plätzen und somit outdoor stattfinden kann. Ab dann sind die Plätze 3 und 4 auch für alle Tennis-Mitglieder nutzbar. ◼︎
Alle Fotos in diesem Artikel:
SPORTAS GmbH, Olfen